- BIO-Newcomer:in 2024
- Vom Jogl
Finalist:innen Kategorie "Landwirtschaft"
Vom Jogl
Philipp und Claudia Kerschbaumer; Sommersgut 5a, 8254 Wenigzell
Am Hof “Vom Jogl” von Claudia Faustmann-Kerschbaumer und Philipp Kerschbaumer gibt es definitiv mehr zu erkunden als grüne Weiden und einen schönen Ausblick. Der Betrieb ist das Zuhause von Rindern, Gänsen und natürlich der Jungfamilie selbst, die mit ihren Kindern viel Leben auf den Hof bringt.
Die Marke “Vom Jogl” spielt auf die Region Joglland an und wurde von den hauptberuflich als Regionalentwicklerin beziehungsweise als Lehrer tätigen Neo-Landwirt:innen selbst kreiert.
Auf der Weide stechen auf den ersten Blick die Ennstaler Bergschecken ins Auge – eine der ältesten und seltensten Rinderrassen Österreichs, auf deren Erhalt die Familie Wert legt. Den Stall und die Flächen übernahm Claudia von ihren Eltern, die Entscheidung nach einem Leerstand wieder mit der Tierhaltung zu beginnen wurde aber selbst getroffen.
Der Neueinstieg in die Landwirtschaft fordert die beiden regelmäßig dazu heraus, vieles zu probieren und bewusst Altes mit Neuem zu kombinieren. Mit der Entscheidung für die biologische Wirtschaftsweise im Jahr 2023 setzten die beiden den für sie nächsten logischen Schritt. Schlicht und einfach, weil es die aus ihrer Sicht einzig mögliche Herangehensweise für den Betrieb war.
"Das Miteinander von Tier, Natur und Landwirt funktioniert unserer Meinung nach nur durch eine gegenseitige Wertschätzung"
Claudia Faustmann-Kerschbaumer & Philipp Kerschbaumer
Insgesamt werden vierzehn Hektar bewirtschaftet, wovon zwei Hektar als Naturschutzflächen für die Produktion von Heu für die Jungrinder genutzt werden. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft stammt das Futter der Tiere zu 100 Prozent vom eigenen Hof und auch bei weiteren Nachhaltigkeitsthemen wie Energie wird weitergedacht. Bereits im Sommer soll auf den Weideflächen der Gänse eine Agri-PV-Anlage entstehen, die einerseits Strom produziert, andererseits auch als Fluchtmöglichkeit und Sonnenschutz für die Gänse dient.
Die “Vom Jogl”-Produkte vermarkten Claudia und Philipp direkt über den eigenen Online-Shop und in der gehobenen, regionalen Gastronomie. Besonderen Wert legt das Duo darauf, dass die Kunden:innen wissen, wer das Fleisch produziert hat, wie die Tiere gehalten wurden und von welchem Tier das Fleisch stammt. Die Informationen zum Tier wie Name, Geburtsdatum, Rasse, Geschlecht, Schlachtraum etc. finden sich auf den Produkten und auf der Homepage. Durch diese Transparenz und auch das Bewusstmachen, welche Arbeitsschritte auf einem kleinen Bauernhof durchzuführen sind, soll das Produkt “Fleisch” wieder mehr wertgeschätzt und als Besonderheit wahrgenommen werden. Ein “anonymes Produkt Fleisch” kommt für die beiden nicht in Frage.
Mehr Einblicke in das Leben auf einem Nebenerwerbshof gibt Familie Kerschbaumer auf der eigenen Website und auf den Social Media-Kanälen Facebook und Instagram.